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Blick aufs Matterhorn

Zermatt Marathon
09.07.2010

Nach langer Planung war es endlich soweit, der Startschuss zum Marathon fiel um 9:37 Uhr in St. Niklaus und es waren schon 25 Grad im Schatten. Zuvor war ich vom Quartier in Täsch (km 14 des Laufes) zum Start hinab gefahren. Allerdings war im Zug nur noch ein Stehplatz zu erhaschen und das ist vor einem Lauf nicht so gut. St. Niklaus war dann auch binnen ein paar Minuten verlassen und es ging entlang der Bahnstrecke und einem kleinen Bach der Mattervispa über sehr staubige Wege hinauf nach Täsch. Durch die vielen Läufer wurde der Untergrund so aufgewühlt, dass auch in der Luft eine Menge Staub war, der leider die ersten Eindrücke etwas trübte. Aus den vorbeifahrenden Zügen schrien und klatschen die Zuginsassen. Nach 1:16 war ich dann in Täsch angekommen und es ging gleich weiter nach Zermatt. So waren vom Start auf 1085HHM bis Zermatt auf 1604 HHM schon 500 HHM zu überwinden und dann kam dazu die große Hitze, da die Sonne zu 90% auf die Strecke prasselte und Wind war auch nicht in Sicht. So wurde man auf der Strecke wahrlich gebraten und in Zermatt hatte ich das Gefühl, dass es eigentlich schon reichen würde. Zermatt erreichte ich nach 2 Stunden. Hier bekam ich dann etwas persönliche Verpflegung gereicht und es ging zu einem kurzen Schlenker durch Zermatt direkt auf das Matterhorn zu. Nach dieser kurzen Exkursion ging es nun 7 km unentwegt hinauf. Es waren ja noch weitere 900 Höhenmeter bis ins Ziel zu überwinden. Der erste lange Anstieg zog sich wie Kaugummi durch die Landschaft. Die Hitze wurde immer größer und ich füllte Wasser in meinen Körper und gleichzeitig immer auf den Kopf, um etwas Abkühlung zu erhalten. Schon nach kurzer Zeit jedoch war der Kopf schon wieder getrocknet. Um meinen Puls im normalen Bereich zu halten, musste ich die Laufgeschwindigkeit stark reduzieren und ich dachte, dass ich so nie dort oben ankommen würde. Auf dem Anstieg gab es auch eine Verpflegungsstelle und ich kippte mir wieder einen Becher Wasser über den Kopf und trank eine Cola. Das Ritual habe ich dann bei allen anderen V-Stellen fortgesetzt. Nachdem diese Steigung überwunden war, ging es etwas gerade aus und ich versuchte etwas das Tempo zu erhöhen. Nach einem Auf und Ab über Stock und Stein, vorbei an Geröll und Abgründen konnte man immer noch nicht das Ziel sehen. Ich machte an mehreren Bächen halt und erfrischte mich. Am liebsten wär man an einem solchen Ort sitzen geblieben, aber das Ziel mit Frau, Medaille und Finisher-T-Shirt lockte. Erst an der Ecke beim Riffelalphotel in 2222 m Höhe ging es rum und man konnte das Ziel schon fast sehen. Es waren allerdings noch 350 HHM zu überwinden. Ich machte mich also auf eine lange beschwerliche Wanderung hinauf. Diese letzten 2 Kilometer waren nun ja auch noch zu schaffen. Dann oben angekommen, dachte man, es wäre geschafft, doch gab es noch einen Bogen über den Acker und erst dann ging es über den Zielstrich auf dem Riffelberg in 2582 m Höhe, den ich dann glücklich und gesund nach 6 Stunden und 14 Minuten ohne Krämpfe und Blessuren überquerte. Ich hatte also für 17 Kilometer durch die Bergwelt über 4 Stunden gebraucht. Verpflegung und Organisation waren wie immer sehr gut, bis auf das Stehen im Zug vor dem Start, kann ich mich nicht beklagen. Das Wetter war viel zu heiß, sogar in den Höhenlagen waren 29 Grad im Schatten und in der Sonne war es zuweilen unerträglich. Alles in Allem ist der Lauf nur gut trainierten, berglauferfahrenen Läufern zu empfehlen.

Teilnehmer 1041
meine Platzierung 771
Zeit 06:14:22

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