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Völlig am Ende

Rennsteig Marathon
25.05.1997

Der Ehrgeiz hatte mich übermannt. Der 2. Marathon sollte unbedingt am Rennsteig stattfinden. Also angemeldet und los geht`s. Ja, aber so einfach ist das alles gar nicht. Der Start begann nämlich eigentlich am Ziel. Dort bestiegen wir in aller Hergottesfrühe Busse und wurden in das 42 km entfernte Startörtchen gefahren. Dort versammelten sich alle in einer großen Halle. ein paar Läufer hatten auch dort übernachtet. Das wäre nichts für mich gewesen. Da standen wir nun früh bei 4 Grad mitten in der Wildnis um uns durch bzw. über den Rennsteig zu plagen. Ich wusste gar nicht so recht was ich anziehen sollte. Denn es war wirklich sehr kalt und ich entschied mich, aufgrund meiner Unerfahrenheit, lang zu laufen. Die Wege waren schmal. Überholen schwierig und nur mit größter Anstrengung möglich. Das war natürlich nicht die gesamte Strecke so. Aber irgendwann verließen mich eh die Kräfte und ich hatte mit überholen nichts mehr am Hut. Das Auf und Ab machte mir zu schaffen und es wurde immer wärmer. Zu warm für meine Bekleidung. Das Oberteil band ich mir um die Hüfte, aber die Hose, die konnte ich nicht ausziehen und so quälte ich mich den Rennsteig entlang. Essen und Trinken gab es genug an der Strecke, aber ich hatte nur noch eins im Kopf - DAS ZIEL - wo ist endlich das Ziel. Zum Schluss ging es noch einmal einen kleinen Anstieg hinauf und ich dachte ich würde nie oben ankommen. Die Hitze, es waren mittlerweile 25 Grad, machte mir echt zu schaffen. Im Ziel ließ ich mich einfach auf die Wiese fallen. ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich da gelegen haben. Aber es war lange. Irgendwie kam wieder Leben in mein Körper und dann fuhren wir noch die ganze Strecke mit dem Auto nach Berlin. Das schwierigste dabei war, den Ort zu verlassen. Da war ein Megastau wie in der Großstadt. Die Moral von der Geschicht. Es war eine Erfahrung, die mir später noch zu Gute kommen sollte.     
Teilnehmer 3025
meine Platzierung 1391
Zeit 03:56:41

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